Jeder Mensch möchte ein zufriedenes Leben führen. Ohne Angst und Not, frei und geborgen, in verlässlichen Beziehungen und mit Aufgaben, an denen er sich weiterentwickelt. Oftmals sieht die Realität anders aus: Mobbing, Konkurrenz- und Leistungsdruck, verunsichert, arbeits- und orientierungslos.
Wenn Erwartung und Erfahrung in eine unüberbrückbare Diskrepanz geraten, stecken wir in der Krise. Und wenn wir diese als lebensbedrohlich wahrnehmen, wächst die Angst. Selbst Erfolgsmenschen geraten in Krisen, wenn ihr gelerntes Verhaltensrepertoire nicht mehr ausreicht, aktuelle Anforderungen zu bewältigen.
Dann wird im Gehirn wird ein archaisches Notfallprogramm ausgelöst. Die Verhaltensreaktion reduziert sich auf Angriff oder Flucht, und wenn beides nicht möglich ist, ohnmächtige Erstarrung, Totstellen. Oft ist es nicht das Ereignis selbst, das die Angst auslöst, sondern die erwartete oder erlebte Reaktion anderer Menschen, mit denen wir verbunden oder von denen wir abhängig sind.
Um das Gefühl der Angst und den Rückfall in die zwanghafte Verhaltenssteuerung zu vermeiden, suchen wir nach Lösungen. Wir ändern unser Verhalten (Anpassungslernen) oder die Verhältnisse (Veränderungslernen), die zum Gefühl der Angst führen. Oder, eine dritte Möglichkeit, wir überwinden die Angst, indem wir eine andere Bewertung des Geschehens anstreben. Die Grundlage der neuen Bewertung ist eine veränderte Haltung, eine andere Einstellung gegenüber dem Leben und dem, worauf es wirklich ankommt.
Zulassen, Angst zu haben – Oder mit anderen Worten, die Krise akzeptieren. Angst ist das Gefühl, das uns das Überleben sichert. Sie hilft, Energien zu mobilisieren, um die Krise zu bewältigen.
Formulieren, was uns wichtig ist – Um Krisen psychisch ohne Schaden zu überstehen, muss die Belastung als sinnvoll und die Veränderung als wünschenswert empfunden werden. Das gelingt, wenn wir wissen, wofür wir das tun.
Auf den Körper achten – Unser Körper liefert dem Gehirn die wesentlichen Informationen über unsere Beziehung zur Umwelt. Dieses Verhältnis drückt sich in Gefühlen aus. Achtsamkeit gegenüber dem Körper, bedeutet indirekt Achtsamkeit für unser Verhältnis zur Umwelt. Das Gefühl sagt uns, wo es kritisch wird.
Improvisation ist die Möglichkeit, in unbelasteten Situationen Musterunterbrechungen zu proben. Wenn es dann darauf ankommt, hilft uns diese Erfahrung, andere, neue, unbekannte Wege zu gehen.