Ausgangslage
Arne Fischer, 28, hat nach dem Abitur 2 Semester Betriebswirtschaftslehre studiert und wechselte dann zur Informatik und bestand in den ersten beiden Jahren auf Anhieb alle Prüfungen. Ab dem dritten Studienjahr kam er dann aber nicht so recht weiter. Er fühlte sich von den stetig wachsenden Anforderungen unter Druck gesetzt und meldete sich gar nicht erst zu den Klausuren an, weil er sich sicher war, dass er sie sowieso nicht bestehen würde.
Anlass des Coachings
Ende letzten Jahres hat Herr Fischer sein Studium schließlich abgebrochen und weiß nun nicht so recht weiter.
Ziel des Coachings
Herr Fischer wünschte sich Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung.
Strategie
Wir begannen mit einem berufsbezogenen, biographischen Interview und einer Anamnese seiner aktuellen psychosozialen Situation. Hierbei wurde deutlich, dass Herr Fischer einerseits keine konkrete Vorstellung hatte, wie es beruflich weitergehen sollte. Andererseits hatten sein Selbstbewusstsein und seine emotionale Stabilität stark unter dem Studienabbruch gelitten, sodass er sich nur sehr wenig zutraute.
In den ersten Stunden arbeiteten wir daher zunächst mit dem Modell des Inneren Teams nach Schulz von Thun. Hier erkannte Herr Fischer, dass seine selbstkritische Seite manchmal so stark wird, dass sie ihn regelrecht lähmt. Gemeinsam identifizierten wir eine innere Entwicklungsrichtung: mit unserer Unterstützung unternahm Herr Fischer konkrete Schritte, um seine selbstfürsorgliche Seite wieder zu stärken. Dies gelang sehr gut. Gemeinsam beschäftigten wir uns auch mit Erfahrungsberichten auf Plattformen wie etwa studienabbrecher.com. Herr Fischer konnte sich mit einigen der aufgeführten Beispiele sehr gut identifizieren, was ihn zusätzlich entlastete. So gelang es ihm, neue Kraft und neuen Mut für die nächsten Schritte zu schöpfen.
Gemeinsam machten wir uns an die eingehende Analyse seiner Kompetenzen und Interessen. Herr Fischer empfand insbesondere das Riemann-Thomann-Modell als sehr hilfreich, um für sich einzuordnen zu können, in welchen Tätigkeitsfeldern er sich wohlfühlen könnte. Nach einer detaillierten Berufswegeplanung und einer kurzen Hospitation entschied Herr Fischer sich schließlich dafür, zunächst eine grundständige Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel aufzunehmen, um sich dann im Anschluss weiterzubilden und zu spezialisieren.
Ergebnis
Herr Fischer konnte mit seinen Vorerfahrungen aus den beiden angefangenen Studiengängen punkten und erhielt schon nach den ersten Bewerbungen einen Ausbildungsplatz bei einem renommierten deutschen Industrieunternehmen.